NoWEF 2017

Hervorgehoben

NoWEF - Demo 14.01.2017Das Weltwirtschaftsforum WEF steht wieder vor der Tür. Einmal mehr, an der 47. Durchführung, treffen sich führende Vertreter*innen aus Wirtschaft und Politik in Davos zum Gipfeltreffen. Auch wenn das WEF dieses Jahr von den Protesten rund um Donald Trumps Amtseinführung überschattet werden wird, bleibt es für die herrschenden Akteur*innen doch ein wichtiges Ereignis.

Das WEF ist keinesfalls ein Gefäss, von welchem aus die Welt regiert wird, sondern dient dem Austausch von Strategien und der Vernetzung.
Ausserdem steht die Zelebrierung der angeblich unendlichen Möglichkeiten des Kapitalismus im Mittelpunkt. Selber beschreibt sich das WEF als Forum, in dem die grossen Herausforderungen der Welt diskutiert und angegangen werden sollen. So akzeptieren die Beteiligten, dass es Probleme gibt auf dieser Welt und inszenieren sich dann als die grossen Problemlösenden. Dabei ist die Lösung natürlich immer die ach so grossartige Innovationskraft des Kapitalismus.
Das bedeutet dann konkret Privatisierung, Automatisierung und das Schaffen von neuen Märkten.
Natürlich ist es keine Überraschung, dass trotz den vergangenen 46 Jahren WEF nie eine tatsächliche Verbesserung für den grössten Teil der Menschheit eingetreten ist. Das WEF soll aber auch keine Probleme lösen, sondern dient hauptsächlich der Verbreitung der Ideologie des neoliberalen Kapitalismus.
Das kapitalistische System, welches in Davos abgefeiert wird, produziert seit jeher nur Krisen und Unterdrückung. Denn ein System, welches auf unbegrenztes Wachstum setzt, zieht seinen Erfolg aus Ungleichheit und Konkurrenz. Denen, die davon profitieren, ist dies durchaus bewusst – doch die Logik des Profits kennt keine Moral und macht weder Halt vor Mensch noch Umwelt.

Aber längst nicht alle Menschen sehen tatenlos zu, nein: Überall auf der Welt widersetzen sich Leute den Auswirkungen und Zwängen des Kapitalismus. Sie erheben sich und geben sich aktiv als Gegenbewegung zu erkennen.
So werden multinationale Konzerne in die Knie gezwungen, wie aktuell bei dem Vorhaben „Dakota Access Pipeline“ in Dakota, wo Indigene und Solidarische sich gegen den Riesenkonzern Energy Transfer Partners stellten und so – zumindest vorläufig – den Bau einer Pipeline stoppten. Diese Pipeline bedroht die Lebensgrundlage und Souveränität der Indigenen. Oder wie in Rojava, wo sich Menschen mithilfe des organisierten Widerstandes gegen den IS wehren und ein autonomes Gebiet erkämpfen konnten. In dieser Region wollen sie autonome solidarische Strukturen fern von staatlicher Kontrolle aufbauen.

Dieses Jahr gehört die NOWEF Demo den Widerständischen auf der ganzen Welt. Von Mexiko über Frankreich bis nach Indien und Australien gibt es organisierte Formen des Widerstands und revolutionäre Perspektiven. Wenn die Herrschenden ihren Führungsanspruch erneut geltend machen wollen, zeigen wir ihnen, dass wir bei diesem Spiel nicht mitmachen!

Unser Widerstand gegen das kapitalistische System und alle Formen der Herrschaft!
Heraus zur NoWEF – Demo am Samstag 14. Januar 2017!

#NoWEF2017

Communiqué zur Anti-WEF Demo in Zug, 23.01.16

Hervorgehoben

Heute riefen wir zur Anti-WEF Demonstration in Zug auf. Dem Widerstand gegen das WEF wollten sich auf Zugs Strassen mehrere hundert Personen anschliessen.SmashWEF3

Jedoch führte ein riesiges Polizeiaufgebot zu massiven Beeinträchtigungen der Meinungs- und Bewegungsfreiheit. Anreisende Demoteilnehmende wurden bereits vor Zug abgefangen, kontrolliert und ohne ersichliche Gründe mit einem kantonalen Rayonverbot des Kantons verwiesen, so dass es zahlreichen Personen erst gar nicht möglich war nach Zug zu reisen.

Zudem präsentierte sich die Polizei in Zug martialisch und machte klar, dass eine Demonstration nahezu unmöglich gemacht werden soll.SmashWEF4

Wir entschieden uns dazu unseren Widerstand trotz Repression und herumlungernden Rechtsradikalen auf die Strasse zu tragen. Kurz nach 15 Uhr formierte sich die Anti-WEF Demo unter dem Motto: „Zug um Zug zur sozialen Revolution“. Mit einer Rede auf dem Bundesplatz begann die Demo und lief einige Meter, bevor sie von den Robocops gestoppt wurde. Bald darauf war der noch kaum gestartete Demozug von Gitterwagen, Wasserwerfer und Polizeireihen umzingelt. So machten wir durch Parolen auf uns aufmerksam bevor wir die Demo selbstbestimmt aufösten. Die Polizei hat zu keinem Zeitpunkt eine Auflösung der Demo gefordert. Trotz der Auflösung der Demo rückten die Polizist*innen nicht ab und alle Anwesenden -interessierte Passant*inen, wie auch Demoteilnehmende- wurden einer Polizeikontrolle unterzogen. Mehrere Personen wurden im Vorfeld und auch aus dem Kessel heraus verhaftet und unkonventionell in einer Zivilschutzanlage (Bild) festgehalten.Gefangene Werden in Zivilschutzanlage festgehalten

Rund um den Polizeikessel sichteten wir rund 40 gewaltbereite Rechtsradikale, die herumposierten, sich aufspielten und versuchten, einzelne Demoteilnehmende nach der Polizeikontrolle anzugreifen und einzuschüchtern. Zug scheint nicht nur ein Problem mit Grosskonzernen und Steuerflüchtlingen zu haben, sondern auch mit einer gefährlich grossen Anzahl junger, gewaltbereiter Rechtsradikaler, die teilweise aus dem EVZ-Hools Umfeld stammen.SmashWEF2 SmashWEF5

Trotz all dieser Ereignisse konnten wir dem Widerstand gegen das WEF Gehör verschaffen. Das WEF ist nicht das Problem, sondern das kapitalistische System, welches ein Treffen wie das WEF für die Herrschenden überhaubt erst nötig macht. Das Problem ist nicht örtlich begrenzt sondern global. Eine kapitalistische Weltwirtschaft, die auf Profitmaximierung statt auf Bedürfnisbefriedigung basiert muss langsam aber sicher zur Vergangenheit werden.

Ob WEF oder Alltag – Widerstand ist angesagt!

AntiWEF Bündnis Zug